Post by Marco MoockPost by Wendelin UezDaß vorhandene Devices wie MIC und CAM ein Sicherheitsrisiko sind ist
mir schon klar, ich dachte an Profaneres wie Malware im TV, die den
Router angreifen könnte.
Dann liegt das Problem in erster Linie am Router, denn der sollte nicht
angreifbar sein.
In jedem Fall sind die individuellen Gerätekombinationen bei jedem User
anders, so dass es zumindest deutlich erschwert ist, ein generisches
Angriffskit für diesen Zweck zu entwickeln. Und da bei Privatleuten
keine zweistelligen Millionenbeträge zu holen sind, muss es halt allen
voran auch billig sein und große Reichweite haben.
Post by Marco MoockDas 2. Problem liegt am Gerät, denn Geräte, bei denen klar ist, dass
der Hersteller die gegen mich einsetzt, werden von mir einfach nicht
gekauft.
Ack. Smart TV, am besten noch mit Proprietärem OS geht gar nicht. Die
Dinger bekommen ja so gut wie nie Sicherheitspatches. Bei allgemein
unterstützten Plattformen wie Android, sieht es etwas besser aus. Da hat
man vorrangig die vorinstallierte Addware an der Backe, aber zumindest
das Grundsystem könnte Updates erfahren - Google hat einiges dafür
getan, dass das auch bei Geräten mit notwendigerweise angepasster
Firmware geht.
Aber ein Problem bleibt: Die Lebensdauer eines guten TVs ist
(idealerweise) deutlich größer als die Lebensdauer einer
Betriebssystemversion. Und ein Major-Upgrade kann man vergessen. Wer
sollte die Firmware-Anpassungen für die neue Major-Version für die dann
völlig veraltete und nicht mehr im Verkauf befindliche Hardware machen?
Auch die neue EU-Richtlinie für vorgeschriebene Firmware-Updates dürfte
das nicht eklatant bessern. Das hat dann eher einen Charakter eines
MHDs, wo dann möglicherweise noch mehr Geräte vorzeitig auf den Müll
wandern.
=> Da hilft nur: keinen Smart-TV verwenden, sondern nur einen TV. Daran
hängt man irgendwas billiges, als "Smart" Erweiterung. Ich verwende
dafür gerne Raspberry Pi (alles ab Model 3), aber die sind
zwischenzeitlich recht teuer geworden. Ansonsten gehen auch jegliche
Mini-PCs oder auch Fire-TV.
Allen gemein ist, dass die Softwareversorgung wesentlich besser ist und
sie nicht von vornherein mit Addware verseucht sind. Und falls nach ein
paar Jahren wenn Sicherheitsupdates oder Kompatibilität versagen,
schmeißt man zumindest kein teures Equipment auf den Müll.
Die Raspberry Pi sind ein bisschen eine Ausnahme; für die bekommt man
tatsächlich selbst für die ältesten Modelle nach 12 Jahren noch aktuelle
OS-Versionen und Software. Dafür haben sie immer etwas einen
Bastel-Charakter. Umgekehrt sind sie aber auch universell und können
nebenbei noch die das Heimnetz sicherer (und werbe- und trackingärmer)
machen (PiHole), die Hausautomatisierung steuern oder ähnliches.
Natürlich bekommt man keine brauchbaren TVs mehr ohne
Internet-Funktionen. Aber man muss ihnen ja wirklich nicht das WLAN
Passwort für Heimnetz geben. Oder aber man sperrt ihren Internetzugang
über die Kindersicherung im Router. Damit sind die Sicherheits- und vor
allem Datenschutzprobleme der Geräte auch gelöst.
Marcel